Die Linklater-Stimmarbeit lässt sich sowohl in Einzeltrainings lernen, aber sinnvoller und intensiver sind die unterschiedlichen Kursformate, die von autorisierten Trainer*innen angeboten werden. Im Folgenden finden Sie die Beschreibungen der am häufigsten angebotenen Kursformate.
Einführungstraining
Im Einführungstraining lernen die Teilnehmenden die einzelnen Schritte der Linklater-Stimmarbeit (die sog. Progression) kennen. Diese beginnt damit gewohnheitsmäßige Anspannungsmuster im Körper und Atem wahrzunehmen und aufzulösen. Mit weiteren, präzisen Übungen erfahren und vergrößern die Teilnehmenden ihre Resonanz und den Stimmklang und verringern störende Einflüsse wie Verspannungen in Kiefer und Zunge oder ein schwerfälliges Gaumensegel.
Anschließend geht es um die Kräftigung der Stimme und die Verstärkung des Äußerungsimpulses. Erst nach der Arbeit an der Freisetzung des Klangs endet die Progression der Übungen mit der Artikulation (Gliederung) des Klangstroms in Sprache und mündet schließlich in das Sprechen eines Monolog-, Prosa- oder Gedichttexts, oder einer spontanen Rede.
Am Ende des Trainings verfügt jede*r Teilnehmer*in über ein kompaktes Stimm-Warm-up, in dem alle Elemente der Methode berücksichtigt werden. Für die Teilnahme ist keinerlei Vorerfahrung nötig.
Advanced Voice Techniques
„Advanced Voice Techniques“ baut auf dem Einführungstraining (s.o.) auf und richtet sich als Aufbautraining an diejenigen, die bereits mit den grundlegenden Übungen vertraut sind.
Nach einem täglichen Stimm-Warm-up liegt der Schwerpunkt hauptsächlich auf der mittleren und oberen Resonanzen der Stimme. Diese Bereiche der Stimme enthalten ein differenziertes Ausdruckspotential, das durch die praktische Arbeit Schritt für Schritt vertrauter und zugänglicher werden kann. Besondere Aufmerksamkeit erhalten auch die Beziehungen zwischen Kopf, Nacken, Kiefer und Zunge.
Diese neuen fortgeschrittenen Erkenntnisse werden beim Sprechen von Texten vertieft.
Aktuelle Advanced Voice Techniques-Workshops
Sound and Movement – ein Weg zum Text
Als Sound and Movement bezeichnet Kristin Linklater ihr Aufbautraining, das zu lebendiger Verkörperung von Sprache führen soll. Sie hat in ihrem Buch „Freeing Shakespeare‘s Voice“ diese Arbeit beschrieben, die sich sowohl auf klassische wie auf zeitgenössische Texte anwenden lässt. Teilnehmende sollen Stimme, dann Sprache und Text zunächst körperlich und emotional erfahren, bevor sie sich intellektuell und interpretatorisch damit beschäftigen.
Das Training beginnt mit der Vorstellung davon, dass Atem und Klang den Körper aktivieren und ihn dazu animieren, sich und den Kommunikationspartner zu bewegen. Im nächsten Schritt werden die Anfänge von Sprache, Vokale, Konsonanten, auf ihre Sinnlichkeit, auf ihre Energie und emotionale Kraft hin untersucht, als würde der geistige, emotionale und körperliche Prozess des Sprechen-Lernens neu vollzogen. Dieses Vorgehen aktiviert neurophysiologische Bahnen, Aktion und Reaktion werden direkter, instinktiver, impulsiver.
Durch diesen ungewöhnlichen Zugang geben sie dem Text eine oft überraschende neue Deutung und Intensität.
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Textarbeit / „Riverstories“
In der Linklater-Arbeit gibt es unterschiedliche Herangehensweisen an die Arbeit mit einem Text (siehe auch Sound and Movement).
Ein besonderes Kursformat für die Textarbeit sind die „Riverstories“. Hier gehen die Teilnehmenden auf eine Forschungsreise und decken wichtige Stationen und Wendepunkte in der eigenen persönlichen Geschichte auf. Die Teilnehmenden stellen sich die (Lebens)Flussgeschichten nicht nur bildlich vor, sondern bringen sie durch spielerische Übungen in Körper, Bewegung und Sprache. Dadurch entsteht ein frischer und persönlicher Zugang zur eigenen „Riverstory“. Dieses Vorgehen wird dann auf die mögliche Biografie einer literarischen oder dramatischen Figur übertragen. So werden Stimme und Text mit Vorstellungskraft, Erinnerungen und Erfahrungen spielerisch verbunden.
Diese Kurse bieten nützliche Werkzeuge für die Rollenarbeit und erweitert die kreativen Möglichkeiten.
Aktuelle Textarbeit / Riverstories-Workshops
Weitere Kursformate
Neben den o.g. klassischen Kursformaten werden von autorisierten Linklater-Trainer*innen auch andere Kursformate angeboten. Diese haben dann andere Schwerpunkte oder ergänzende Inhalte wie bspw. die Verbindung der Linklater Methode mit Kommunikation und Rhetorik oder anderen körperlichen oder künstlerischen Arbeitsweisen.